Frank Elstner hatte den Tierschützer Willie Smits in seiner Sendung „Menschen der Woche“ kennengelernt und versprochen, einmal selbst nach Indonesien zu kommen — wegen der Orang-Utans. Es sollte eine der spannendsten und emotionalsten Reisen im Leben von Frank Elstner werden.
Über drei Wochen begleitet er den Tier- und Naturschützer Willie Smits durch Indonesien, immer auf der Spur der Orang-Utans. Die Route führt von Java über Sulawesi bis nach Borneo — die natürliche Heimat der Orang-Utans. Der deutsche Moderator lernt dabei Menschen kennen, die ihr gesamtes Leben dem Schutz der seltenen Menschenaffen widmen, bekommt aber auch Einblicke in die großen Probleme des Landes und die damit verbundenen Schicksale für die Orang-Utans. Und nicht zuletzt begleitet er einen ganz besonderen Orang-Utan auf dem Weg zurück in die Freiheit. „Einer der schönsten Momente meines Lebens“, sagt Elstner sichtlich berührt bei 40 Grad im Schatten mitten im Dschungel von Borneo.
Bei „stark! — jetzt erzähle ich“ schildern Kinder, wie sie ihre Ziele erreichen, Träume verfolgen und persönliche Herausforderungen meistern. Die Dokumentationen bilden das Leben von 10 — 14 Jährigen konsequent aus Kinderperspektive ab. Die preisgekrönte Doku-Reihe zeigt, dass Kinder auf unterschiedlichste Weise stark sein können. Das macht Mut und hat Vorbildcharakter.
Akee (15) lebt in einem kleinen Dorf mitten im Regenwald von Malaysia. Der Dschungel gehört zu den ältesten der Welt. Doch das grüne Paradies ist in Gefahr — der Wald wird abgeholzt. Wenige Kilometer vom Dorf entfernt sieht man Palmölplantagen so weit das Auge reicht. Früher stand hier das Dorf. Doch dann kamen die Planierraupen, die Eltern flohen tiefer in den Wald. Lange wird es nicht dauern, bis die Plantagen weiter ausgebaut werden. Die Palmölpflanzen sind nämlich ein riesiges Geschäft. Ihr Öl ist ein wichtiger Grundstoff weltweit für Margarine, Frittierfett, Schokolade, Tiefkühlpizza, Waschmittel, Kosmetikprodukte und vieles mehr. Im Supermarkt bei uns in Deutschland enthält fast jedes zweite Produkt Palmöl. Akee weiß, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis die Abholzung des Dschungels weiter fortschreitet. Was passiert dann mit seinem Dorf? Der Wald versorgt die kleine Sippe mit Nahrung. Fest steht, Akee will sich das nicht gefallen lassen. Er möchte, dass der Regenwald sein Zuhause bleibt.
Wenn ein Baby in eines unserer BOS-Rettungszentren kommt, steht an erster Stelle die Versorgung der kleinen Waise. Als nächstes jedoch braucht das Kleine einen Namen. Manchmal liegt der auf der Hand, wie zum Beispiel bei Valentino, der seinen Namen in Anlehnung an den Tag seiner Ankunft, den Valentinstag, erhielt. Hin und wieder aber benötigen wir auch die Hilfe unserer Unterstützer.
Mitte Februar konnte unser Rettungsteam in Zentralkalimantan ein kleines Orang-Utan-Mädchen in Sicherheit bringen. Ohne Mutter war die Kleine umhergeirrt, bei ihrem Aufgreifen völlig geschwächt und erschöpft. Diesem kleinen Wesen wollten wir nicht nur eine neue Heimat bieten, sondern auch einen ganz besonderen Namen schenken.
Darum waren Unterstützer auf der ganzen Welt dazu aufgerufen, Namensvorschläge einzusenden. Die meisten Teilnehmer kamen aus Indonesien, gefolgt von Großbritannien und den USA. In Deutschland wollten viele das kleine Mädchen Emma oder Hope nennen.
Letztlich machte der Name Greta das Rennen. Der Name ist deutscher Herkunft und bedeutet „Perle“. Gleichzeitig ist er aber auch eine Anspielung an die junge schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg, die unermüdlich gegen den Klimawandel und damit auch für den Erhalt des Regenwalds kämpft.
Früherer Armbruch gut verheilt
Orang-Utan-Mädchen Greta steht noch ganz am Anfang ihres Kampfes um ein Leben in der freien Wildbahn. Der erste Gesundheitscheck war trotz eines diagnostizierten früheren Armbruchs zufriedenstellend. Nach einem Monat in Nyaru Menteng hat sie sich gut erholt, wird täglich selbstbewusster und aktiver. Auch an die neue Umgebung und ihre Babysitter hat sie sich gut gewöhnt.
Mit gerade mal einem halben Jahr kann die Kleine noch nicht richtig klettern. Umso mehr mag sie es zu schwingen oder in den Armen der Babysitter zu kuscheln. Mit Hilfe unserer Pfleger beginnt Greta nun grundlegende Fähigkeiten zu erlernen, die sie als wilder Orang-Utan später einmal benötigt. Mittlerweile kann sie sich bereits richtig gut an Ästen festhalten. Sie hat auch schon entdeckt, wie gut Blätter, Beeren und Milch schmecken. Bei ihrem Appetit bringt Greta jetzt 2,9 Kilo auf die Waage – normal für ihr Alter.
Wenn sie die nächsten zwei Monate in Quarantäne gut übersteht, kann es weiter gehen auf dem langen Weg zu einem freien Orang-Utan im Regenwald.
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In diesem Teil seiner Expedition wendet sich Andreas Kieling Regionen zu, die einerseits für Tierparadiese stehen, andererseits aber auch Orte des bedrohlichen Artenrückgangs sind. So reist der Tierfilmer rund um die Welt und findet engagierte Wissenschaftler, die sich beispielhaft um den Tier- und Naturschutz kümmern. Vogelforscher auf Island, Naturschützer im Bayerischen Wald und Artenschützer auf Sumatra und den Malediven.
Nach aktuellen Schätzungen gibt es auf unserem Planeten rund 8,7 Millionen verschiedene Lebensformen. Nur 76 000 — ein kleiner Bruchteil davon — sind bislang wissenschaftlich erfasst. Es gibt also noch viel zu tun. Die Forschung ist sich einig: Seit dem Verschwinden der Dinosaurier war das Artensterben niemals so groß wie heute. 22 000 bekannte Arten sind akut bedroht. Evolution findet mittlerweile im Zeitraffer statt. Denn überall auf der Welt beschneidet der Mensch den Lebensraum von Pflanzen und Tieren. Zusätzlich erwärmt sich das Klima rasant. Engagierte Wissenschaftler kümmern sich um gefährdete Tiere und unternehmen große Anstrengungen, um ganze Lebensräume zu schützen. So die Mitarbeiter der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt. Auf Sumatra haben sie eine Dschungel-Schule für Orang-Utans aufgebaut. Vor allem verwaiste Tiere werden hier auf ein Leben in Freiheit vorbereitet. Daneben steht der Schutz der gefährdeten Tieflandregenwälder, einem artenreichen Lebensraum, im Fokus der Arbeit. Auf Island trifft Andreas Kieling auf einen engagierten Vogelexperten, der sein Leben den Papageitauchern verschrieben hat. Er nimmt den Tierfilmer mit auf seine jährliche Küstenrundfahrt zu den Kolonien der drolligen Buntschnäbel. Für den Rückgang ihres Bestandes sind die schwindenden Futtergründe im Meer rund um die Nordmeerinsel verantwortlich. Das nächste Ziel ist Madagaskar. Andreas Kieling spürt der Frage nach, warum es ausgerechnet den ganz „großen“ und „kleinen“ Arten auf dieser Insel so schlecht geht. Wissenschaftler des weltweit engagierten Manta Trusts haben auch die eleganten Schwimmer rund um die Malediven im Blick. Zusammen mit den Forschern unternimmt der Tierfilmer hier atemberaubende Tauchgänge und erfährt viel über das Leben der Mantas. Dass es auch Tierparadiese vor der eigenen Haustür gibt, zeigt Andreas Kieling am Beispiel des Bayerischen Waldes. Hier geht er zusammen mit Experten der Frage nach, wie viel Wildnis wir uns in Deutschland leisten wollen.
Wir mussten uns ein Weilchen gedulden. Aber schließlich hat das Post-Release-Team aus dem Camp Lesik in unserem Auswilderungswald Kehje Sewen Mutter Teresa (10) und ihr hübsches Baby doch mal wieder beobachten können. Umso größer war die Wiedersehensfreude.
Als wir zuletzt über Teresa und ihr Baby berichteten, war das Kleine noch namenlos. Auch wussten wir noch nicht, ob es sich um einen kleinen Jungen oder ein kleines Mädchen handelt. Stundenlang mussten unsere Mitarbeiter die beiden beobachten, ehe sie sich sicher waren: Der kleine Orang-Utan ist männlich.
Bei dem Wettbewerb, den BOS Deutschland im Dezember auf Facebook und Instagram zur Namenssuche ausgerufen hatte (mit der freundlichen Unterstützung von Zebra Design), gewann der Name Berani. Im Indonesischen bedeutet das „mutig“ – wie passend für den kleinen Racker.
Beim jetzigen Wiedersehen genossen Mutter und Sohn leckere Früchte, während sie auf einem Hügel im Regenwald rasteten. Beide scheinen sich bester Gesundheit zu erfreuen. Und Berani ist auch schon sichtbar gewachsen!
Dass Berani auch schon einiges von seiner Mutter gelernt hat, führte er unserem Team eindrucksvoll vor. Der junge Orang-Utan erkundete seine Umgebung schon von ganz alleine und sammelte auch selbstständig etwas Bambus. Dabei stets beobachtet von seiner sorgsamen Mutter Teresa, die ihm natürlich auch immer wieder leckeres Futter anbot.
Am späten Nachmittag zogen Mutter und Sohn weiter in den dichten Wald von Kehje Sewen. Unsere Mitarbeiter des Post-Release-Monitoring-Teams waren überglücklich, sich endlich davon überzeugen zu können, dass es Teresa und Berani gut geht. Wir sind zuversichtlich, dass sich Berani unter der liebvollen Anleitung seiner großartigen Mutter zu einem selbstständigen Orang-Utan entwickelt, der allen Herausforderungen, die ein Leben in der Wildnis zu bieten hat, gewachsen sein wird.
Bleibt gesund und genießt die Freiheit, Teresa und Berani!
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