Anhand verblüffender Beispiele zeigt die sechsteilige Dokumentationsreihe, wie sich Tier- und Pflanzenarten durch kontinuierliche Evolution ihre Anpassungsfähigkeit an die Umwelt bewahren. Seit 130 Millionen Jahren bedeckt ein dichter Regenwald die tropische Insel Borneo. In dieser Zeit entwickelte sich dort eines der artenreichsten Ökosysteme der Welt mit erstaunlichen Symbiosen zwischen Pflanzen und Tieren.Es bietet unter anderem Zwerg-Säugetieren, besonderen Katzenarten, einer seltenen Orang-Utan-Art, Nasenaffen, dem Sumatra-Nashorn, dem Malaien-Bär und dem Borneo-Zwergelefant Schutz.
Auf Borneo, der drittgrößten Insel der Welt, wuchs 130 Millionen Jahre lang in aller Abgeschiedenheit ein bis heute fast intakter Regenwald. Trotz der Verschiebung der Kontinente blieb der Archipel immer in Äquatornähe, so überlebten die Wälder selbst während der Eiszeiten. Flora und Fauna konnten sich in einer stabilen Umgebung entwickeln. In den Eiszeiten waren die Inseln Borneo und Sumatra mit dem asiatischen Kontinent verbunden. Orang-Utan, Elefant, Rhinozeros und verschiedene Katzenarten gelangten auf die Inseln. Am Ende der letzten Eiszeit brach der Austausch mit dem Festland ab. Isoliert vom Rest der Welt, entwickelten sich auf Borneo verschiedene Zwergarten: das Sumatra-Nashorn, der Malaien-Bär und der Borneo-Zwergelefant. Der Orang-Utan hingegen — Asiens einziger großer Affe — hat seine beeindruckende Statur behalten. Während die Fauna Miniaturen hervorbrachte, entwickelte sich die Flora entgegengesetzt. Auf Borneo werden die Bäume mit bis zu 60 Metern höher als in jedem anderen Regenwald. Flügelfruchtgewächse haben hier fliegende Tierarten entstehen lassen. Zwischen den hohen Wipfeln dieser Laubbaumgattung, die kein Astdickicht aufweist, haben die 30 Arten von Flugtieren freie Bahn, um von einem Baum zum nächsten zu segeln. Doch Borneo ist kein Paradies. Die Regenwälder wachsen auf einem nährstoffarmen Boden, der von starken Regenfällen und hohen Temperaturen ausgelaugt wird. Doch eine Pflanze trotzt diesen Böden: Die fleischfressende Kannenpflanze profitiert von einer engen Symbiose mit einer Spitzhörnchenart, dessen Exkremente sie als Dünger nutzt.
Kalimantan ist der indonesische Name für die Insel Borneo, nach Grönland und Neuguinea der drittgrößten der Welt. Kalimantan ist auch die Heimat der Borneo-Orang-Utans, die sie sich natürlich mit unzähligen anderen Tierarten teilen. Viele von ihnen sind nicht minder bedroht als unsere rothaarigen Vettern. Wir wollen hier in loser Reihenfolge immer mal wieder einige dieser faszinierenden Geschöpfe vorstellen.
Bornean Keeled Pit Viper (Tropidolaemus subannulatus)
Bisher haben wir nur vergleichsweise kuschelige Tiere, wie den Nasenaffen oder das Bartschwein vorgestellt. Mit Tropidolaemus subannulatus zu schmusen, wäre dagegen weniger angenehm. Das dachte sich auch BOS-Haus-Fotograf und Filmemacher Björn Vaughn, als er unlängst ein erwachsenes Exemplar aus seiner Küche wieder in die freie Wildbahn hinauskomplimentieren musste. Da sie nun mal eine echte Pit Viper war, nannte Björn sie folgerichtig Brad (Pitt).
Die erwachsen bis zu 75 (Männchen) beziehungsweise 90 Zentimeter (Weibchen) lang werdende Bornean Keeled Pit Viper ist ausgesprochen giftig. Todesfälle sind zwar sehr selten, und sie gilt auch nicht als besonders beißfreudig, aber man möchte mit ihrem blut- und gewebezersetzenden Gift dennoch keine Bekanntschaft machen. Einen eindeutigen deutschen Namen gibt es für diese Schlange nicht. Ihr englischer Name weist auf die Form ihrer Schuppen hin, die besonders im Kopf- und Kieferbereich leicht kielartige Erhebungen aufweisen. Tropidolaemus subannulatus gehört wie unsere heimische Kreuzotter innerhalb der Schlangen zur Familie der Vipern und dort wiederum zu den Grubenottern (Pit Vipers) oder Crotalinae.
Zwischen Augen und Nasenlöchern haben diese Schlangen, zu denen übrigens auch die amerikanischen Klapperschlangen gehören, kleine grubenartige Vertiefungen – daher der Name dieser Schlangengruppe. Am Grunde des sogenannten Grubenorgans befindet sich jeweils ein dünnes Häutchen mit extrem temperaturempfindlichen Sinneszellen, die auf Unterschiede ab 0,003 Grad Celsius reagieren. Mit ihrer Hilfe können die Schlangen kleinste Temperaturunterschiede ihrer Umgebung wahrnehmen und ein dreidimensionales Infrarotbild für sich erzeugen. So können sie auch bei völliger Dunkelheit auf Jagd gehen oder Fressfeinde erkennen. Die Bornean Keeled Pit Viper ist darum auch überwiegend nachtaktiv. Sie klettert hervorragend und ersteigt Bäume bis zu etwa 20 Metern Höhe. Ihre Beute besteht aus Fröschen, kleinen Echsen, Kleinsäugern und Vögeln.
Die Bornean Keeled Pit Viper kommt auch außerhalb Borneos in anderen Teilen Malaysias und Indonesien sowie auf den Philippinen vor und ist nicht akut vom Aussterben gefährdet. Nichtsdestoweniger gehört sie zu den vielen bemerkenswerten Tierarten dieser drittgrößten Insel der Welt.
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Das Straßennetz in unseren Auswilderungswäldern ist eher dürftig. Oder besser gesagt: Es gibt keines. Darum sind Flüsse die Wege der Wahl, um von einem Ort zum anderen zu gelangen. Unsere Teams in den Wäldern benutzen dazu ein Flussboot, das sogenannte „Kelotok“. Doch um vom Wasser sicher an Land zu gelangen, braucht es einen Bootsanleger, der ein essentieller Bestandteil jedes unserer Regenwald-Camps ist.
Im Süden unseres Auswilderungswalds Kehje Sewen war der Anleger des Camp Nles Mamse dringend reparaturbedürftig. Für unser Post-Release-Monitoring-Team ist der Bootssteg sehr wichtig, denn mit den Kelotoks reisen sie zu ihren Patrouillen im Dschungel. Doch der Anleger war verwittert und über und über mit Moos bedeckt – eine echte Gefahr für unsere Mitarbeiter.
Dieser brenzlige Missstand musste dringend behoben werden. Daher teilte sich das Team in zwei Gruppen. Die eine sammelte Baumaterial, die zweite demontierte in der Zwischenzeit die alten und maroden Leitern und Treppen. Danach begann der Bau des neuen Stegs. Ein echter Knochenjob.
Nachdem der Anleger fertig gebaut war, schrubbte das Team auch das Kelotok und die Rampe, die von Gras überwuchert war. Als Letztes war das mobile Camp dran – die Schutzhütte der Mitarbeiter und ihr Zuhause für die Wochen, die sie fern ihrer Familien im Regenwald verbringen. Die Hütte besteht aus einem Holzrahmen, um den Planen gespannt sind. Das Ganze muss stabil gebaut sein, denn auch die hängemattenähnlichen Betten sind daran befestigt.
Nach einem langen Tag voller harter Arbeit, hatte das Team seine Mission erfüllt. Der Bootsanleger und das mobile Lager waren wieder in einem sehr guten Zustand. Solche regelmäßigen Wartungsarbeiten sind für die Sicherheit des Teams enorm wichtig – und auch für ihr Wohlbefinden. Nun kann es weiter gehen mit der Orang-Utan-Beobachtung.
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Das Volk der Orang Rimbas lebt schon seit Jahrhunderten in einem Waldgebiet Indonesiens. Nun soll ihnen diese Lebensgrundlage genommen werden, und dem Bau einer Straße weichen. In diesem Wald wachsen aber auch seltene Pflanzen, die heilen können. Speziell die Rafflesie, könnte die Medikamentenforschung entscheidend voranbringen.
Der leitende Ingenieur des Bauprojekts lässt sich aber durch nichts davon abbringen, die Straßenführung zu ändern. Doch dann steht das Leben seines asthmakranken Sohnes Jess auf dem Spiel. Das nächste Krankenhaus liegt Stunden entfernt, und die letzte Hoffnung ruht in den heilenden Kräften der Natur …
Der Fluß Kinabatangan durchzieht die Landschaften Borneos bis zu seiner Bestimmung, die Sulusee. Dschungel und ausgedehnte Schwemmebenen säumen seine Ufer, und die Menschen teilen sich diesen einzigartigen Lebensraum mit einer Vielzahl von Tieren und Pflanzen, viele von ihnen der (westlichen) Wissenschaft bislang gar nicht geläufig.
Der malaysische Wildlife-Fotograf Cede Prudente hat sich aufgemacht zu einer abenteuerlichen Reise auf dem Kinabatangan. Er will die Naturschönheiten der Region auf Bildern festhalten, um damit einen Beitrag zur Rettung dieses einmaligen Ökosystems zu leisten, denn die urtümliche Welt des Kinabatangan ist mit dramatischen Veränderungen konfrontiert.
Die friedliche Koexistenz von Fauna und Flora gerät aus den Fugen, auch wenn vordergründig das Urwaldspektakel in diesem Naturparadies atemberaubend bleibt. Forscher entdecken weiterhin nahezu täglich neue Spezies in dieser Heimat der Orang-Utans, Nasenaffen und Zwergelefanten. In dieser wahren Quelle des Lebens stechen die einen durch Farbenpracht hervor, andere durch akrobatische Höchstleistungen und wieder andere durch ihre pure Seltenheit. Cede Prudente beginnt seine Reise an den Wasserfällen von Imbak, am Oberlauf des Flusses.
Die dort lebenden Fischerfamilien können das Verschwinden von immer mehr Spezies hautnah beobachten. Am stärksten bedroht sind die dem Menschen genetisch besonders nahestehenden Orang-Utans. Dabei ist weniger die Jagd die Ursache für ihr drohendes Verschwinden, sondern die Reduzierung ihres Lebensraums durch die Rodung des Urwaldes zugunsten der Palmölgewinnung.
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