Bumi, wo steckst du nur?

Bumi, wo steckst du nur?

Baby­sit­terin in der BOS-Wald­schule ist für viele ein echter Traumjob. Doch dieser Job besteht nicht nur aus kuscheln mit nied­li­chen Orang-Utan-Kindern. Manchmal ist es ein echter Knochenjob. Vor allem aber bedeutet die Arbeit als Orang-Utan-Ersatz­mutter enorm viel Verant­wor­tung. So einfach ist es nämlich nicht, jeden Tag eine solche Rassel­bande im Regen­wald zu beauf­sich­tigen – und ihnen dabei auch noch wert­volle Lektionen beizubringen.

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Mehr Infor­ma­tionen
Bumi auf seinem Weg in die Waldschule


Heute nehmen wir Sie mit in die Wald­schul­gruppe 4 von Nyaru Menteng. Die Schü­le­rinnen und Schüler sind alle um die sechs Jahre alt, also kurz vor dem Sprung ins Erwach­se­nen­leben. Und einige haben den Kopf voller Flausen…


Was kleine Orang-Utans so anstellen


Nach einem erfolg­rei­chen Tag in der Wald­schule befanden sich alle Schü­le­rinnen und Schüler der Gruppe 4 in der Nähe der Holz­brücke, über die man das Schul­ge­biet zu Fuß erreicht. Unter der Brücke, wo dichter Bewuchs den Wald­boden bedeckt, fand der neugie­rige Bumi einen Platz, um sich zu verste­cken.
Baby­sit­terin Sri zählte gerade ihre Schütz­linge durch, um sicher­zu­stellen, dass alle anwe­send waren. Dass Bumi unter die Boden­decke geschlüpft war, hatte sie leider nicht gesehen. Aller­dings merkte sie bald, dass er nicht bei der Gruppe war. Mehr­mals rief sie nach ihm. Aber er blieb verschwunden.


So ein Schreck!


Also machte Sri sich laut rufend auf die Suche nach Bumi. Sie lief einmal um die ganze Wald­schule herum und wurde immer besorgter. Schließ­lich über­querte sie die Holz­brücke. Dort blieb sie stehen und rief weiter: „Bumiii… Bumiii…. Bumiii…“
Plötz­lich griff eine Hand unter der Holz­brücke hervor und packte Sris Fuß! Erschro­cken schrie sie auf. Was war das, was da ihren Fuß umklam­merte?!? Als sie nach unten blickte, sah sie eine kleine Hand mit orange-braunem Fell. Dann lugte ein kleines, freches Gesicht unter der Brücke hervor.
Sri fielen gleich zwei schwere Steine vom Herzen: Der eine, weil sie erleich­tert war, dass es nicht etwas Gefähr­li­ches war, das ihren Fuß fest­hielt. Der andere, weil es der vermisste Bumi war, um den sie schon begonnen hatte, sich Sorgen zu machen!
Bumi sah übri­gens sehr zufrieden mit sich aus, weil er es geschafft hatte, seine Ersatz­mutter Sri so zu erschre­cken. Ganz schon gerissen, der kleine Schuft. Aber wer kann Bumi schon böse sein…

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Meilen­stein erreicht: BOS hat 500 Orang-Utans ausgewildert

Meilen­stein erreicht: BOS hat 500 Orang-Utans ausgewildert

Seit wenigen Tagen leben Lima (13), Gonzales (12) und – der 500. von BOS reha­bi­li­tierte und ausge­wil­derte Orang-Utan – Ben (12) wild und frei im Natio­nal­park Bukit Baka Bukit Raya.
„Wir dürfen nicht vergessen, dass dieser feier­liche Moment nur ein Meilen­stein und noch keine abge­schlos­sene Mission ist“, erin­nert Dr. Jamartin Sihite, CEO der BOS Foun­da­tion. „Es gibt immer noch Hunderte von Orang-Utans auf Voraus­wil­de­rungs­in­seln, in der Wald­schule und auch hinter Käfig­git­tern, die alle auf die gleiche Chance warten.“

Ein Thai­land-Opfer der zweiten Generation

Doch gerade Bens Geschichte stimmt uns hoff­nungs­froh. Seine Mutter Nanga wurde 2006 im Alter von fünf­ein­halb Jahren aus dem Vergnü­gungs­park Safari World in Bangkok, Thai­land, gerettet. Als sie Ben 2010 in der Tier­klinik des BOS-Rettungs­zen­trums Nyaru Menteng das Leben schenkte, war sie mit dem Baby über­for­dert. Um Bens Lebens zu retten, mussten unsere Tier­ärzte und Baby­sit­te­rinnen eingreifen.


So lernte Ben mit all den anderen geret­teten Orang-Utans im Wald­kin­der­garten, der Wald­schule und auf der Voraus­wil­de­rungs­insel, was ein wilder Orang-Utan können und wissen muss. „Das heißt für uns, dass eine bessere Zukunft für alle Orang-Utans möglich ist, auch wenn sie solch ein schlimmes Schicksal wie Vergnü­gungs­parks oder Zirkusse hinter sich haben. Wir arbeiten hart daran, auch so etwas möglich zu machen, denn jeder Orang-Utan verdient es, im Regen­wald wild und frei zu leben“, sagt Dr. Jamartin Sihite.

Die Reise in die Freiheit

Am 18. November machte sich das Team mit den drei Orang-Utans vom BOS-Rettungs­zen­trum Nyaru-Menteng auf in den Natio­nal­park Bukit Baka Bukit Raya.
Zunächst ging es mit den Jeeps sechs Stunden auf dem Landweg bis zu einem Camp am Fluss­ufer, wo alle eine kurze Nacht verbrachten. Früh am nächsten Morgen reisten die Orang-Utans dann in ihren Trans­port­boxen – gut gesi­chert mit Schwimm­westen – acht Stunden auf dem Fluss bis zum Auswil­de­rungs­punkt tief im Nationalpark.

Orang-Utan-Transportkäfige werden über Fluß zum Auswilderungsort transportiert
Die neuen Wilden kommen über Wasser­wege ans Ziel


Die letzten Meter mussten die Boxen dann von mindes­tens vier starken Männern durch den unweg­samen und vom Regen aufge­weichten Wald geschleppt werden.

Transportkäfig wird bei einer Orang-Utan-Auswilderung zum Ziel getragen
BOSF Mitar­beiter tragen per Hand die Trans­port­kä­fige zum Auswilderungsort


Glück­li­cher­weise verlief bei dieser beson­deren Auswil­de­rung trotz verein­zelter Schwie­rig­keiten auf dem langen Weg alles gut, was insbe­son­dere der lang­jäh­rigen Erfah­rung unseres Teams zu verdanken ist, die diesen Weg inzwi­schen schon viele Male genommen haben.

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Die drei Orang-Utans, Ben, Lima und Gonzales, haben ihre lange Reise in die Frei­heit gut vertragen. Alle drei sind intel­li­gente und aktive Orang-Utans und haben sich unter­wegs ruhig und inter­es­siert gezeigt.

Orang-Utan Ben bei der Käfigöffnung
Bens erste Schritte in Freiheit


Kurz nach ihrer Auswil­de­rung begannen alle drei, ihr neues Zuhause zu erkunden. Sie begaben sich direkt auf Wander­schaft und in die Bäume, suchten und fanden Nahrung, wie zum Beispiel Meranti, Shorea und Termiten. Als es dunkler wurde, begannen alle drei Orang-Utans ihr Schlaf­nest zu bauen, in dem sie die erste Nacht in Frei­heit verbrachten. Soweit die BOS-Beob­ach­tungs­teams bisher fest­stellen konnten, befinden sich die drei Orang-Utans noch in der Erkun­dungs­phase. Die Teams werden die drei neuen Wilden auch die kommenden Tage und Wochen im Auge behalten, um sicher zu gehen, dass sie sich gut in ihrem neuen Lebens­raum zurecht­finden.
„Diese 500. Auswil­de­rung ist mehr als ein Silber­streifen am Hori­zont des Arten­schutzes. Es ist die realis­ti­sche Groß­chance, eine vom Aussterben bedrohte Art zu erhalten, und schenkt Hoff­nung. Sie zeigt auch, dass wir Menschen können, wenn wir nur wollen. Jetzt heißt es für uns, die nächsten Heraus­for­de­rungen anzu­gehen“, ist Daniel Merdes, Geschäfts­führer von BOS Deutsch­land entschlossen.

Helfen Sie uns, noch mehr Orang-Utans die Frei­heit zu schenken!

Wie Orang-Utans eine Party feiern

Wie Orang-Utans eine Party feiern

Wer Tiere beob­achtet und genau hinschaut, entdeckt immer wieder neue span­nende Verhal­tens­weisen. Wenn es sich dabei um in der Wildnis so zurück­ge­zogen und verborgen lebende Geschöpfe wie die Orang-Utans handelt, erfährt man dabei manchmal – auch für die Wissen­schaft – Über­ra­schendes. Wie zum Beispiel, dass Orang-Utans Partys veran­stalten. Als Zaun­gast waren unsere Beob­ach­tungs­teams (PRM-Teams) oftmals bei ihren Patrouillen bei solchen Partys dabei.

Was ist eine Orang-Utan-Party?

Eine Orang-Utan-Party ist das Zusam­men­treffen von zwei oder mehr Orang-Utans an einem Ort, wobei sie sich in einem Abstand von höchs­tens 20 Metern vonein­ander und in Sicht­weite befinden.

Orang-Utan-Familie im Regenwald
Orang-Utan-Mutter Cindy mit ihrer Familie

Andrea Knox, bei der BOS Foun­da­tion zuständig für die inter­na­tio­nale Kommu­ni­ka­tion und die Forschungs­be­ra­tung, erklärt: „Wenn wir sagen, dass Orang-Utans auf einer ‘Party’ sind, meinen wir nicht, dass sie tanzen oder zusammen um einen Koch­topf sitzen. Es bedeutet einfach, dass sie in einer Gruppe zusammen sind, in der die Hand­lungen eines Einzelnen von den anderen gesehen werden können und mögli­cher­weise deren Verhalten beeinflussen.“

Orang-Utans leben semi-solitär

Obwohl Orang-Utans semi-soli­täre Tiere sind, die die meiste Zeit ihres Lebens allein im Wald umher­streifen, treffen sie manchmal auf andere Orang-Utans und inter­agieren für eine begrenzte Zeit mit ihnen. „Orang-Utans sind das, was wir eine ‘einzel­gän­ge­ri­sche, aber soziale’ Spezies nennen. Mit Ausnahme der Jugend­jahre und der Zeit, in der die Mütter ihre Kinder aufziehen, verbringen sie die meiste Zeit ihres Lebens fast ausschließ­lich allein. Alle anderen Menschen­af­fen­arten, von den Gorillas bis zu den Menschen (ja, auch Menschen sind Menschen­affen!), leben jedoch in sozialen Gruppen. Es ist sehr wahr­schein­lich, dass unser gemein­samer Vorfahre mit den Orang-Utans, der vor zehn Millionen Jahren lebte, eine soziale Spezies war”, fügt Andrea hinzu.

Orang-Utan Mutter Sayang
Orang-Utan Mutter Sayang mit ihrem Kind Bong

Orang-Utans leben meist als Einzel­gänger, weil ihre Evolu­tion durch die sehr schwie­rigen Bedin­gungen im südost­asia­ti­schen Dschungel beein­flusst wurde. Als große Säuge­tiere benö­tigen sie viel Nahrung, und wenn sie in sozialen Gruppen im Dschungel lebten, gab es mögli­cher­weise nicht genug Nahrung für eine ganze Gruppe in einem Gebiet. Dieser Druck hat wahr­schein­lich dazu geführt, dass sich der Orang-Utan zu einer semi-solitär lebenden Spezies entwi­ckelt hat, wenn auch mit der Fähig­keit zur Sozia­li­sie­rung. Wenn es reich­lich Nahrung gibt und die Orang-Utans mitein­ander vertraut und gesellig sind, spricht nichts dagegen, dass sie sich zu einer “Party” zusammenfinden.

Die Frauen feiern Partys

Weib­chen sind häufig bei Partys anzu­treffen, während Männ­chen nicht dafür bekannt sind, dass sie gemeinsam “feiern”. Sobald ein junges Orang-Utan-Weib­chen die Geschlechts­reife erlangt und seine Mutter verlässt, wandert es in der Regel nicht allzu weit weg und richtet sich in der Nähe des Gebiets seiner Mutter ein. Die häufigste Form von Orang-Utan-Partys ist daher die unter verwandten Weib­chen. Männ­chen, die die Geschlechts­reife erreicht haben, entfernen sich viel weiter von ihren Müttern. Und nachdem ihnen Backen­wülste gewachsen sind, ist es unwahr­schein­li­cher, dass sie andere Männ­chen mit Backen­wülsten in einer Gruppe dulden. Wenn also zwei erwach­sene Männ­chen am selben Ort aufein­an­der­treffen, demons­trieren sie sich eher gegen­seitig ihre Domi­nanz, als dass sie gemeinsam Früchte essen.

Orang-Utan-Männchen  macht Longcall
Orang-Utan-Männ­chen Juvel macht Longcall

Ayu Siti Nurika Agus­tina, unsere Camp-Koor­di­na­torin im Auswil­de­rungs­wald Kehje-Sewen berichtet von ihren Erfah­rungen bei der Beob­ach­tung von Orang-Utan-Partys: „Bei einer Patrouille sah ich drei Mutter-Kind-Paare in einem großen Feigen­baum, aber sie waren auf unter­schied­li­cher Höhe. Da waren Lesan und Ayu auf einem nied­rigen Ast, Sayang und Padma in der Mitte und Teresa und Berani ganz oben.”

Orag-Utans in der Baumkrone
Orang-Utan-Damen Lesan und Teresa

Ayu beob­ach­tete, wie die drei Paare mitein­ander umgingen: Lesan und Teresa pflegten sich gegen­seitig das Fell, während Sayang sich um Baby Padma und Ayu (Lesans Nach­wuchs) kümmerte, während sie sich in den Bäumen bewegte. Bei einer anderen Gele­gen­heit beob­ach­tete unser PRM-Team jedoch, wie Teresa und Sayang vor dem Camp Lesik aus einem dem Team unbe­kannten Grund stritten. Dies zeigt viel­leicht, dass auch Orang-Utans in ihren sozialen Bezie­hungen Höhen und Tiefen erleben können – genau wie Menschen.

Es gibt auch Balz-Partys

Eko Prasetyo, unser Experte für Orang-Utan-Schutz, der früher als Camp-Koor­di­nator tätig war, kann eben­falls von seinen Beob­ach­tungen von Orang-Utan-Partys berichten. Er hat erlebt, wie männ­liche und weib­liche Orang-Utans über mehrere Tage hinweg gemeinsam durch den Wald streiften, auf den Bäumen saßen und Futter verspeisten. Diese Art von Verhalten zwischen zwei Orang-Utans des jeweils anderen Geschlechts, die als „Balz“ bezeichnet wird, endet in der Regel mit der Kopu­la­tion. Es wird auch als eine Art „Party“ bezeichnet.

Im Bukit Batikap-Schutz­wald konnte Andrea während ihrer Arbeit als Camp-Koor­di­na­torin des PRM-Teams folgendes fest­stellen: Da die reha­bi­li­tierten und ausge­wil­derten Orang-Utans in der Wald­schule in sozialen Gruppen aufge­zogen wurden, haben viele von ihnen starke soziale Bindungen entwi­ckelt. Sobald sie in der freien Wild­bahn leben, sind die ausge­wil­derten Orang-Utans zwar meist Einzel­gänger, aber sie versam­meln sich eher zu Partys als ihre wilden Artge­nossen. So trafen Andrea und ihr Team häufiger auf Orang-Utan-Gruppen und lernten schnell, wer mit wem befreundet war und wer sich nicht verstand.

Orang-Utans am Fluss
Orang-Utans Cindy, Riw und Cilik

Andrea und das PRM-Team trafen eines Tages Cindy, Riwut, Cilik und Olbert bei einer Party. Riwut, die Tochter von Cindy, war damals noch abhängig von ihrer Mutter und lebte noch mit ihr zusammen. Cilik – Cindys bereits erwach­sener und allein­le­bender Erst­ge­bo­rener –wurde immer noch bei gele­gent­li­chen Besu­chen bei seiner Familie gesehen. Und dann war da noch Olbert, ein nicht verwandtes, geschlechts­reifes Männ­chen, dem noch keine Backen­wülste gewachsen waren. „Obwohl sie alle mitein­ander auskamen, beob­ach­tete ich amüsiert, wie alle drei um Cindys Aufmerk­sam­keit buhlten“, erin­nert sich Andrea.

Orang-Utan-Männchen hängt am Baum
Orang-Utan Olbert

Riwut war in Spiel­laune und forderte Cindy auf, sich mit ihr auf dem Boden zu wälzen. Cilik wollte während seines Besuchs in der Nähe seiner Mutter sein und bat sie vergeb­lich um Futter. Olbert versuchte unter­dessen eindeutig, Cindys Aufmerk­sam­keit als würdiger Partner zu gewinnen. Zwar schenkte Cindy jedem ihrer Kinder etwas Zeit und Aufmerk­sam­keit, doch letzt­lich war es Olbert, der ihre Zunei­gung gewann – und so ist das Team davon über­zeugt, dass Cindys drittes Kind – Stellar – auf diese Weise gezeugt wurde!

Kinder­party im Wald

Kürz­lich traf eines unserer PRM-Teams in Kehje Sewen auf Berani, Sayang und Padma, die gemeinsam in einem Baum saßen. In einem herz­er­wär­menden Anblick von Freund­schaft schien das Trio die Zeit mitein­ander zu genießen. Sie baumelten zusammen im Geäst, spielten etwas, das man nur als freund­schaft­li­ches Tauziehen bezeichnen kann, und pflegten sich sogar gegen­seitig das Fell.

Orang-Utan Babys im Regenwald
Oranh-Utan-Kinder Padma und Berani

Es war schön zu sehen, welche Nähe zwischen den dreien bestand. Beson­ders deut­lich wurde dies, wenn Padma sich Berani näherte. Padma umarmte Berani sogar, während sie auf einem Ast saßen, und beide schienen in der Gesell­schaft des anderen sehr zufrieden und entspannt zu sein. Eine echte Kinderparty.

Retten Sie mit uns die letzten Orang-Utans Borneos. Mit Ihrer wert­vollen Unter­stüt­zung sichern Sie das Über­leben dieser einzig­ar­tigen Tiere.

BOS beim Blau­beuren Kloster Weihnachtsmarkt

BOS beim Blau­beuren Kloster Weihnachtsmarkt

Im Klos­terhof in Blau­beuren in einer zauber­haften Weih­nachts­at­mo­sphäre heißt Dr. Lisa Kern am Sonntag, den 27. November 2022 von 12 bis 16 Uhr alle Orang-Utan- und Regen­wald­in­ter­es­sierten herz­lich will­kommen. Sie wird die Arbeit von BOS vorstellen und kann aus eigener Erfah­rung über die Situa­tion auf Borneo berichten. 

Neben anschau­li­chen Infor­ma­tionen (Original Hand- und Fußab­druck eines Orang-Utans sowie ein „leben­diges“ Orang-Utan-Modell) wird es eine Spen­den­tom­bola mit groß­ar­tigen palm­öl­freien Gewinnen sowie eine kleine Aktion für Kinder geben.

Wann:
Sonntag, 27.11.2022 — 12:00 bis 16:00 Uhr

Wo: Klos­terhof, Blaubeuren 

Schlep­pende Fort­schritte bei COP27

Schlep­pende Fort­schritte bei COP27

Die Welt-Klima­kon­fe­renz COP27 in Sharm El-Sheikh ist vorbei. Während­dessen wurde der 8‑milliardste Mensch dieser Erde geboren. In diesem Zusam­men­hang klingt die Frage von UN-Gene­ral­se­kretär Antonio Guterres aktu­eller denn je: „Wie werden wir antworten, wenn das ‘8‑Mil­li­arden-Baby’ alt genug ist, um zu fragen: Was hast du für unsere Welt – und für unseren Planeten – getan, als du die Chance dazu hattest?“. Kurz und nüch­tern gesagt: Die Erwar­tungen an die COP27 waren hoch und wurden wieder einmal enttäuscht.

Was ist die wich­tigste Errun­gen­schaft der COP27?

Länder, die beson­ders vom Klima­wandel betroffen sind, bemühen sich seit fast drei Jahr­zehnten um eine finan­zi­elle Unter­stüt­zung – eine Art Entschä­di­gung – zum Ausgleich klima­be­dingter Schäden, die größ­ten­teils die Indus­trie­länder durch ihre hohen Emis­sionen zu verant­worten haben. Mindes­tens in diesem Punkt galt die COP27 als erfolg­reich. Die rund 200 Teil­neh­mer­staaten verstän­digten sich in letzter Sekunde in Sharm El-Sheikh darauf, einen Fonds zur finan­zi­ellen Unter­stüt­zung ärmerer Länder einzu­richten, die von Folgen der Erder­wär­mung beson­ders hart getroffen werden: Der Klima­schä­den­fonds. Gefor­dert wurde der Fond von mehr als 130 ärmeren Ländern, der ihnen bei der Bewäl­ti­gung der irrepa­ra­blen Schäden durch Über­schwem­mungen, Dürren und andere klima­be­dingte Auswir­kungen helfen soll. Ein aktu­eller Fall der Folgen des Klima­wan­dels war dieses Jahr die vier Monate anhal­tende Flut­ka­ta­strophe in Paki­stan, bei der Millionen Menschen ihre Heimat verloren und mindes­tens 1.700 Menschen ums Leben kamen.
Die Eini­gung auf einen Fonds ist ein wich­tiger Meilen­stein. Jetzt kommt der schwie­rige Teil – der Fonds muss einge­richtet und mit Geldern gefüllt werden. Noch gibt es keine Eini­gung darüber, wie die Mittel bereit­ge­stellt werden und woher sie kommen sollen.

Was wurde bei der COP27 doch nicht erreicht?

Bei der COP27 gab es aller­dings vor allem zahl­reiche Enttäu­schungen. Alok Sharma, der Präsi­dent der Cop26 in Glasgow hat es auf den Punkt gebracht. „Das Errei­chen des Emis­si­ons­ma­xi­mums bis 2025 ist nicht in der Abschluss­erklä­rung enthalten. Die Fort­set­zung des schritt­weisen Ausstiegs aus der Kohle steht nicht in diesem Text. Der schritt­weise Ausstieg aus allen fossilen Brenn­stoffen ist auch nicht im Text enthalten“ sagte er. Die Parteien haben die Verpflich­tungen aus der COP in Glasgow komplett außer Acht gelassen, geschweige denn versucht, sie zu über­treffen. Der Klima­schäden Fonds ist notwendig, aber er dient der Scha­dens­be­gren­zung und nicht der Vorbeu­gung. Und daran ist die COP27 wie ihre Vorgän­ge­rinnen gescheitert.

Was waren die für den Regen­wald rele­vanten Entscheidungen?

Im Rahmen der COP27 wurden wich­tige Alli­anzen gebildet. So beschlossen die drei Ländern mit dem höchsten Anteil an Torf­moor­re­gen­wäl­dern – die Demo­kra­ti­sche Repu­blik Kongo, Brasi­lien und Indo­ne­sien – eine Zusam­men­ar­beit bei den Regen­wälder. Die Ankün­di­gung markiert den Beginn einer stra­te­gi­schen Allianz, die den Spitz­namen „OPEC der Regen­wälder“ trägt und darauf abzielt, die reicheren Länder um finan­zi­elle Unter­stüt­zung zu bitten. Im Gegenzug wollen die drei Länder ihr Enga­ge­ment im Regen­wald­schutz verstärken. Da die Regen­wälder einer der wich­tigsten Spei­cher für CO2-Emis­sionen sind und ihre Zerstö­rung in den zurück­lie­genden Jahren drama­tisch zuge­nommen hat, wäre das ein großer Beitrag für den Klima­schutz. Der erneut gewählte brasi­lia­ni­sche Präsi­dent Luiz Inácio Lula da Silva hat bei der Ankün­di­gung der neuen Allianz betont, dass die drei Länder nach finan­zi­ellen Mecha­nismen für den Klima­schutz suchen werden. Dabei erin­nerte er daran, dass bei der COP15 in Kopen­hagen 100 Milli­arden USD von Indus­trie­län­dern verspro­chen wurden. Die Gelder sollten für Klima­schutz­maß­nahmen in ärmere Länder inves­tiert werden. Laut einer Analyse von Carbon­Brief haben alleine die USA bis jetzt 32 Milli­arden weniger gezahlt als sie laut einer fairen Vertei­lung hätten zahlen sollen. Auch für die Wald­schutz­maß­nahmen durch die neue Allianz ist noch nicht klar, woher die Finan­zie­rung kommen wird. Eines ist aber klar: Die drei Länder können von ihren Erfah­rungen im Bereich Regen­wald­schutz vonein­ander profi­tieren.
Wissen­schaftler sind der Ansicht, dass so eine Allianz auch gemein­same Forschungs­pro­jekte zum Wald­schutz zwischen den drei Staaten erleich­tern wird.

Gerade Brasi­lien und Indo­ne­sien haben mitt­ler­weile viel tech­ni­sches Know-how bei der Über­wa­chung von Land­nut­zungs­ak­ti­vi­täten in großen Regionen und können diese Erfah­rungen mit der Demo­kra­ti­schen Repu­blik Kongo teilen. Das wäre ein großer Vorteil für die DRK. So kann das afri­ka­ni­sche Land schneller aufholen und der Regen­wald­zer­stö­rung effektiv entgegenwirken.