Mehr als 300 zoologische Einrichtungen aus der ganzen Welt beteiligen sich an einer ganz besonderen Aktion für chronisch erkrankte und behinderte Kinder: der “Dreamnight at the Zoo”. Die teilnehmenden Zoos öffnen an diesem Abend exklusiv für die Kinder, ihre Familien und Pfleger.
Mit dabei ist auch der Düsseldorfer Aquazoo — Löbbecke Museum mit der BOS Regionalgruppe. Bei dieser siebten Dreamnight am 7. Juni 2019 ab 18.30 Uhr dürfen die eingeladenen Kinder bei der BOS Regionalgruppe rund um das Thema Orang-Utans und Regenwald basten und malen und natürlich ganz viel über die rothaarigen Menschenaffen in Erfahrung bringen.
Kalimantan ist der indonesische Name für die Insel Borneo, der drittgrößten der Welt nach Grönland und Neuguinea. Kalimantan ist auch die Heimat der Borneo-Orang-Utans, die sie sich natürlich mit unzähligen anderen Tierarten teilen. Viele von ihnen sind nicht minder bedroht als unsere rothaarigen Vettern. Wir wollen hier in loser Reihenfolge immer mal wieder einige dieser faszinierenden Geschöpfe vorstellen.
Der Banteng (Bos javanicus)
In Europa haben wohl nur wenige schon einmal vom wilden Banteng-Rind gehört. Dabei gilt Bos javanicus als das schönste aller Rinder. Vielleicht, weil seine Kopfform eleganter wirkt als die seiner Verwandten. Die Tiere sind 1,80 bis 2,25 Meter lang und erreichen Schulterhöhen von 1,20 bis 1,90 Meter. Kühe bringen in der Regel um die 400, erwachsene Bullen bis zu 900 Kilogramm auf die Waage.
Ein Harem von 40 Kühen für einen Banteng-Bullen
Banteng-Rinder durchstreifen in Herden von bis zu 40 Kühen und ihren Kälbern Regenwälder und trockeneres Offenland. Sie bilden für gewöhnlich den Harem eines dominanten Bullen, der sich von den Kühen außer durch Größe und Gewicht unter anderem durch deutlich längere Hörner und dunklere Fellfärbung unterscheidet.
In drei Unterarten bevölkerte der Banteng einst das heutige Thailand, Burma, Vietnam, Kambodscha, die malaiische Halbinsel sowie Java und Borneo. Heute kommt die Wildform mit insgesamt 4.000 bis 8.000 Individuen nur noch in wenigen, isolierten Gebieten vor. Von Bos javanicus lowi, der Unterart aus Borneo, gibt es sogar nur noch wenige hundert Exemplare, die sich zudem teilweise mit Hausrindern vermischt haben. Die Weltnaturschutzunion IUCN stuft den Banteng als stark gefährdet ein. Wie so oft, sind auch bei ihm Wilderei und die Zerstörung der Wälder Hauptursachen der Bedrohung.
Vom Aussterben bedroht
Eine 2018 veröffentlichte internationale Studie, an der unter anderem das Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung beteiligt war, zeigte, dass Bantengs zwar durchaus junge Sekundärwälder und degradiertes Waldland gerne zum Weiden aufsuchen, sich aber vor allem tagsüber in dichten, schattigen Bewuchs zurückziehen, um der Tageshitze zu entgehen. Je weniger Primärwald oder älterer Sekundärwald ihr Lebensraum aufweist, desto schwieriger wird für die Tiere das Überleben.
Als Bali-Rind oder Sunda-Ochse gehört der Banteng neben dem Zebu, dem Yak, dem Wasserbüffel und dem schon seit Jahrhunderten ausgerotteten europäischen Auerochsen zu den fünf domestizierten Wildrinderarten. Wie alle Wildrinder wurden aber auch Bantengs lange vor ihrer Domestizierung im ersten Jahrtausend v.Chr. von Menschen gejagt. In entlegenen Karsthöhlen in Ostkalimantan fand man 40.000 bis 50.000 Jahre alte Felszeichnungen, die unter anderem wahrscheinlich Banteng-Rinder darstellen. Diese Entdeckung war in den 80er Jahren unter Archäologen eine kleine Sensation, denn bis dahin hielt man ähnliche, aber um etliche tausend Jahre jüngere Zeichnungen aus Höhlen in Frankreich für die ältesten menschlichen Kunstwerke.
Wollen wir hoffen und dafür arbeiten, dass der wilde Banteng auch noch die nächsten Jahrtausende in Freiheit anzutreffen ist. Wie so viele Tiere gehört auch er zu Borneo.
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Im nördlichen Teil des Kehje Sewen-Schutzwaldes liegt Camp Lesik. Hier wohnen mehrere Mitarbeiter des Post-Release-Monitoring-Teams der BOS Foundation. Ihre Aufgabe: den Wald und die ausgewilderten Orang-Utans überwachen.
Das 200 m² große Camp Lesik bietet Platz für 20 Mitarbeiter und einen Koch. Ohne ihn wären die kräftezehrenden Wanderungen durch den Urwald unmöglich. Für das Team ist dieser Ort ein zweites Zuhause geworden. Für Reisende ein willkommener Zwischenstopp.
Camp Lesik, das ursprünglich Camp 103 hieß, erfüllt seinen Zweck bereits seit mehreren Jahren. Mittlerweile bedarf es jedoch einiger Renovierungsarbeiten, denn es macht schon einen heruntergekommenen Eindruck. Höchste Zeit aufzuräumen. In nur zwei Tagen sollte alles auf Vordermann gebracht werden. Ein ehrgeiziges Ziel!
Zunächst ging´s ans Äußere: Um acht Uhr morgens begann unser BOS-Team, die alten Sperrholzwände durch neue zu ersetzen. Bis zum Nachmittag waren alle Wände ausgetauscht, und es war Zeit für eine kleine Pause.
Nach einer kurzen Stärkung war dann die Innenausstattung an der Reihe. Nachdem der alte Teppich draußen war, konnte endlich ein neuer verlegt werden. Das Team hatte ihn einige Wochen zuvor gekauft und kilometerweit durch den Regenwald, zum Camp Lesik, geschleppt. Der Abend galt dann der Entspannung, denn der zweite Tag sollte nicht minder anstrengend werden.
Tag zwei begann mit Rasenmähen. Es wurden Wasserleitungen repariert, und das Außengelände bekam einige kleinere Verschönerungen. Alles in allem eine wahre Kraftleistung.
Nach getaner Arbeit feierte unser Team sein neues altes Camp. Mit besten Bedingungen und einem noch größeren Wohlfühlfaktor können unsere Mitarbeiter nun wieder Orang-Utans beobachten und sich bei jeder Rückkehr auf ein wundervolles Camp Lesik freuen.
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Der anhaltende Rückgang der Orang-Utan-Population ist besorgniserregend. Umso mehr freut uns dann, wenn unsere ausgewilderten Schützlinge Nachwuchs erwarten. Denn das ist es, was bei BOS an erster Stelle steht: ein natürliches, freies Leben im Regenwald. Pflanzen sich unsere Orang-Utans hier fort, ist die Rehabilitation gelungen.
Bestes Beispiel dafür ist Cindy. Die junge Dame wurde zusammen mit ihren beiden Kindern Cilik und Riwut am 28. November 2013 ausgewildert. Im Bukit Batikap-Schutzwald in Zentralkalimantan hat sich das Trio gut eingelebt. Cindy fühlt sich in ihrem Zuhause anscheinend besonders wohl. Denn sie zieht mittlerweile ihr drittes Kind auf! Vor allem in so kurzer Zeit ist dies für ein Orang-Utan-Weibchen sehr ungewöhnlich.
Nachdem die ausgewilderten Orang-Utans Manisha, Meklies und Compost ihren Nachwuchs zur Welt brachten, gebar auch Cindy vor einigen Monaten ein weiteres Baby. Am 26. Januar sah unser Post-Release-Monitoring-Team vom Camp Totat Jalu das Neugeborene zum ersten Mal. Es konnte zu diesem Zeitpunkt nicht älter als vier Tage alt sein, denn die Nabelschnur schien noch nicht lange getrennt zu sein.
Die Beobachtung des Neugeborenen: Oberste Priorität
Am folgenden Tag beobachtete unser Team, wie Cindy und ihr Baby zusammen mit Riwut in einem Nest saßen. In ihrer Nähe saß das Mutter-Kind-Duo Inung und Ina. Nicht weit von den beiden Familien entfernt, befand sich zu diesem Zeitpunkt auch ein Männchen. Vermutlich war es Gusti. Cindy, das Neugeborene, Riwut, Inung und Ina blieben während der Zeit in ihren Nestern, um ihm aus dem Weg zu gehen. Als Gusti verschwand, trauten sie sich dann doch langsam aus den Nestern. Cindy sammelte etwas Obst, um es dann in dem von Inung und Ina erbauten Nest zu verspeisen.
Cindy machte Cilik, ihren Erstgeborenen, zu einem jungen unabhängigen Orang-Utan, der sich langsam aber sicher immer mehr für andere Orang-Utan-Weibchen interessiert. Auch Riwut, Cindys zweites Kind, ist für ihr junges Alter schon sehr selbstständig. Nachdem Cindy für die beiden eine so gute Mutter war und es immer noch ist, haben wir keine Bedenken, dass sie das für ihr Jüngstes nicht sein könnte. Wir können es kaum erwarten, ihr neues Baby aufwachsen zu sehen!
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Mitglieder und Fördermitglieder von BOS Deutschland treffen sich am 15. Juni zur jährlich stattfindenden satzungsmäßigen Versammlung. Im Anschluss an die vereinsinterne Mitgliederversammlung sind ab 14:30 Uhr alle Interessierten herzlich zu spannenden Vorträgen rund um die Arbeit der BOS Foundation und von BOS Deutschland eingeladen.
Themen sind u.a.:
BOS-Mitarbeiter Daniel Erlemeier berichtet über seine Erfahrungen in den Projekten der indonesischen BOS Foundation.
Community Development im Mawas-Gebiet. Orang-Utan-Schutz nur mit den Menschen
Thema Palmöl: Der Ansatz von BOS Deutschland
Um Anmeldung wird bis zum 14. Juni 2019 unter [email protected] gebeten.
Veranstaltungsdetails:
Zeit: Samstag, 15. Juni 2019, 14:30 Uhr
Ort: Haus der Indonesischen Kulturen, Theodor-Francke-Str. 11, 12099 Berlin
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