Medi­zi­ni­sches Wunder Jeffrey?

Medi­zi­ni­sches Wunder Jeffrey?

Hüft­dys­plasie – so lautete die Schock­dia­gnose für Orang-Utan Jeffrey vor einigen Monaten. Aufgrund dieser schmerz­haften Fehl­stel­lung im Hüft­ge­lenk wurde das statt­liche Männ­chen sofort von der Voraus­wil­de­rungs­insel in den BOS-Klinik­kom­plex von Samboja Lestari gebracht.

Aus gutem Grund, denn unbe­han­delt führt diese Erkran­kung über anfäng­li­ches Hinken und Gang­stö­rungen bis hin zu Arthrose. Für frei­le­bende Orang-Utans eine Kata­strophe! Denn um ein unab­hän­giges Leben zu führen, müssen sie körper­lich absolut fit sein.

Wie aber behan­delt man einen Orang-Utan mit HD? Nun, ganz ähnlich wie einen Menschen auch. Für Jeffrey bedeu­tete dies eine Opera­tion. Dazu holte sich unser Tier­arzt­team im Oktober 2019 einen erfah­renen „Menschen-Ortho­päden“ zu Hilfe. Dieser posi­tio­nierte in der OP mit Hilfe eines Glas­fa­ser­gusses den Becken­kno­chen des Männ­chens neu.

Die Operation an der Hüfte ist gut verlaufen
Die Opera­tion an der Hüfte ist gut verlaufen

Ein kompli­ziertes Unter­fangen. Und für Jeffrey ein langer Gene­sungs­pro­zess. Bis zu drei Monate setzten die Ärzte für seine Wieder­her­stel­lung an. Dann aber eine kleine Sensa­tion: Nach nur einem Monat war der statt­liche Orang-Utan wieder­her­ge­stellt! Ein medi­zi­ni­sches Wunder? 

Anschei­nend hat Jeffrey beson­ders gute Gene. Die gute Fürsorge unseres Ärzte-Teams und der Pfleger trug ihr Übriges zur schnellen Heilung bei. Während seiner Zeit im Kran­ken­kom­plex hatte er stets einen gesunden Appetit, futterte alle ange­bo­tenen Lebens­mittel. Somit blieb Jeffreys Gewicht relativ stabil.

Mit einem Boot und unter Narkose wird Jeffrey in den Krankenkomplex gebracht
Mit einem Boot und unter Narkose wird Jeffrey in den Kran­ken­kom­plex gebracht

Um eine wirk­lich komplette Heilung zu garan­tieren, blieb unser Schütz­ling dennoch ganze sechs Monate in der Reha. Heute endlich der Abschluss­be­fund von Dr. Agnes, Koor­di­na­torin des Samboja Lestari Vete­ri­nary Teams: “Es ist sechs Monate her, seit Jeffrey in die Behand­lungs­an­lage gekommen ist. Jetzt kann er zurück auf die Voraus­wil­de­rungs­insel. Sein Fuß ist belastbar, und er läuft ohne zu hinken. Seine Beine sind stark genug, um seinen Körper zu stützen. “

Ein posi­tives Vorzei­chen. Hoffen wir, dass Jeffrey keine weiteren Verlet­zungen oder Rück­schläge erleidet und in Zukunft gesund bleibt!

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Welt der Tiere

Welt der Tiere

Dank ihres dicken „Zinkens“ im Gesicht gehören die Nasen­affen zu den bizarrsten Geschöpfen im Tier­reich. Der Biologe Felix Heidinger beob­achtet mit einem BR-Film­team eine Gruppe in Sabah, im malay­si­schen Teil Borneos.

7. 3. 2020, 09:30 BR

Grüne Verspre­chen — Wie Verbrau­cher getäuscht werden

Grüne Verspre­chen — Wie Verbrau­cher getäuscht werden

Ein grünes Image wird immer wich­tiger für Produkte und Unter­nehmen. Ökologie und Nach­hal­tig­keit — Trends der Gegen­wart. Welt­weit verkaufen Firmen ihre Produkte als ökolo­gisch und fair. Das Ziel: mit dem Umwelt­be­wusst­sein der Verbrau­cher den Umsatz stei­gern. Was ist dran wahr?

5. 3. 2020, 16:00 ZDFinfokanal

Hanni — Orang-Utan-Warrior

Hanni — Orang-Utan-Warrior

Eine Orga­ni­sa­tion ist immer nur so stark wie ihre Mitar­beiter. Bei BOS enga­gieren sich täglich unglaub­lich viele flei­ßige Menschen aus aller Welt für Orang-Utans und den Regen­wald. Ein Groß­teil von ihnen: Frauen.

Zu ihnen gehört Hanni Puspita Sari. In einem acht­köp­figen Team, das sich um die Pflege, Versor­gung und Beschäf­ti­gung von Orang-Utans im Schutz­zen­trum Nyaru Menteng kümmert, ist Hanni die einzige Frau.

„Ich arbeite hier seit dem 17. November 2000“, erzählt sie. Ange­fangen habe ich als Leih­mutter und Baby­sit­terin, bis ich 2008 eine neue Aufgabe bei BOS über­nommen habe“. Das Team, in dem Hanni arbeitet, ist u.a. dafür verant­wort­lich, die Nahrungs­auf­nahme jedes einzelnen von insge­samt 158 Orang-Utans im Reha­bi­li­ta­ti­ons­zen­trum bis zu seiner Frei­las­sung im Wald zu über­wa­chen. Dabei muss beson­deres Augen­merk auf die Tiere gelegt werden, die aufgrund körper­li­cher Beein­träch­ti­gungen nicht mehr ausge­wil­dert werden können. „Für diese müssen wir soge­nannte Enrich­ments oder auch Beschäf­ti­gungen erstellen“, sagt Hanni. Das sind bis zu 100 Enrich­ments täglich.

Hani bei ihrer täglichen Arbeit
Hani bei ihrer tägli­chen Arbeit

„Anrei­che­rung bedeutet nicht nur, Werk­zeuge oder Spiel­zeug oder Nahrungs­er­gän­zungs­mittel für Orang-Utans bereit­zu­stellen“, erklärt Hanni weiter. „Die Inter­essen der Orang-Utans müssen berück­sich­tigt werden. Im Laufe der Zeit habe ich langsam mehr über verschie­dene indi­vi­du­elle Bedürf­nisse und die unter­schied­li­chen Bedeu­tungen von Enrich­ments gelernt.“

Die einzig­ar­tigen Persön­lich­keiten der Orang-Utans sind zu Hannis größter Heraus­for­de­rung geworden: „Ich muss kreativ sein und mir bewusst sein, was jeder Einzelne braucht, jeden Orang-Utan kennen, den wir in Nyaru Menteng betreuen, unab­hängig von den verschie­denen Alters­gruppen, Fähig­keiten und dergleichen.“

Einige Orang-Utans können aufgrund mangelnder Fähig­keiten und natür­li­chen Verhal­tens, einer nicht geheilten Krank­heit oder einer erheb­li­chen körper­li­chen Behin­de­rung nicht frei­ge­lassen werden. Für diese „nicht frei­setz­baren“ Orang-Utans müssen Hanni und die anderen Mitglieder des Teams das Leben im Schutz­zen­trum abwechs­lungs­reich gestalten, bevor die Tiere die Chance bekommen, auf einer Schutz­insel zu leben.

Pause mit den Team-Kollegen
Pause mit den Team-Kollegen

„Wir müssen bestimmte Anrei­che­rungs­in­stru­mente schaffen und Infra­struktur bereit­stellen, um ihre Reha­bi­li­ta­tion zu unter­stützen, auch wenn wir wissen, dass sie mögli­cher­weise nicht in die Wildnis entlassen werden. Wir müssen sie von Lange­weile befreien und ihren Geist beschäf­tigen, weil Orang-Utans wie Menschen Stress und Lange­weile erleben“, erklärt die junge Frau.

“Der gesamte Zweck der Reha­bi­li­ta­tion besteht darin, Orang-Utans ein freies Leben in einem wilden Lebens­raum zu ermög­li­chen, aber die trau­rige Wahr­heit ist, dass nicht alle die gleiche Chance bekommen”, räumt sie ein.

Als jemand, der hinter den Kulissen des Orang-Utan-Reha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zesses arbeitet, möchte Hanni diese Botschaft vermit­teln. „Ich hoffe, dass unsere Arbeit hier eines Tages wirk­lich verwirk­licht werden kann. Wir hoffen, dass die Orang-Utans in unserer Obhut ein gutes Leben führen und dass die Spezies über­leben wird. Indem wir ihnen helfen, in ihre wahre Heimat zurück­zu­kehren, tun wir etwas Gutes für den Planeten und für die ganze Menschheit.“

Danke Hanni, Du bist ein echter Orang-Utan-Warrior!

 

Der Erfolg der BOS Foun­da­tion bei der Frei­las­sung von mehr als 400 Orang-Utans in den letzten acht Jahren ist zum großen Teil auf ein Team hoch enga­gierter Einzel­per­sonen zurück­zu­führen, die sich für den Schutz von Orang-Utans einsetzen. Diese harten, fleißig arbei­tenden Männer und Frauen, die das tun, was sie tun, aus Liebe tun. Sie sind unsere Orang-Utan-Krieger. Dank dieser Menschen bewegen sich Orang-Utans jetzt frei in der Wildnis und in geschützten Wäldern in ganz Kalimantan.

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News von Albino-Orang-Utan Alba

News von Albino-Orang-Utan Alba

Riesige Freude im Regen­wald: Alba ist endlich wieder mit Kumpel Unyu vereint! Dieser durfte im Rahmen der 35. Auswil­de­rung aus Nyaru Menteng in die unmit­tel­bare Nach­bar­schaft der welt­weit einzig bekannten weißen Orang-Utan-Dame ziehen. Mit ihm sind Batola und Paduran in die Frei­heit entlassen worden.

 
Die Wieder­se­hens­freude zwischen Alba und Unyu war jedoch beson­ders groß. Schließ­lich hatten die zwei schon im Sozia­li­sie­rungs­kom­plex des BOS-Schutz­zen­trums viel Zeit zusammen verbracht. So beob­ach­teten unsere Moni­to­ring-Mitar­beiter vor Ort auch “ein warmes und herz­li­ches Will­kommen” zwischen den beiden. Das Freun­desduo verschwand nach Ankunft von Unyu auch gleich gemeinsam in einem Baum.
 Ein Wiedersehen im Regenwald
Alba und Unyu: Ein Wieder­sehen im Regenwald
 
Für unsere Mitar­beiter war diese Beob­ach­tung eine ganz beson­dere. Schließ­lich konnten sie beob­achten, wie gut Alba nach mehr als einem Jahr in Frei­heit ihr Leben im Regen­wald meis­tert. Physisch in guter Verfas­sung scheint die Dame alles richtig zu machen: Futter suchen, Schlaf­nester bauen und mit anderen Menschen­affen in ihrer Umge­bung sozialisieren.
 
Da neu ausge­wil­derte Orang-Utans unter beson­derer Beob­ach­tung stehen, haben unsere Moni­to­ring-Teams aufgrund der Freund­schaft zwischen Alba und Unyu große Hoff­nung, die weiße Dame jetzt wieder öfter zu sehen. Die ersten Bilder der beiden haben wir im Video festgehalten.
Alba
Alba
 
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