Wie ähnlich sich Mensch und Waldmensch sind, können wir auch immer wieder feststellen, wenn einer unserer Schützlinge in die Pubertät kommt. Diese Teenager-Jahre der Menschen beginnen bei Orang-Utans etwa im Alter von sechs Jahren. Dann verändert sich nicht nur der Körper, sondern oftmals auch das Verhalten des Heranwachsenden. Davi, die die Waldschule unseres Rettungszentrums Samboja Lestari besucht, steht jetzt an diesem Entwicklungsschritt.
Noch ist Davi für ihr Alter recht zierlich. Doch dass ihr Körper dabei ist, sich zu verändern, stellen wir schon daran fest, dass ihr Haarkleid immer dunkler wird. Nach wie vor ist sie aber so aktiv, neugierig und erkundungsfreudig, wie ein junger Orang-Utan. Vor allem wenn es um die Nahrungssuche im Wald geht. Sie probiert alle Arten von Blättern, Früchten, Pilzen, Wurzeln und Insekten, die sie für essbar hält.
![Orang-Utan-Waise Davi in der BOS Waldschule](https://www.orangutan.de/wp-content/uploads/2024/07/2_Davi1-1024x683.jpg)
Später im Leben wird sie wahrscheinlich, je nach Jahreszeit, nur die geeignetsten und schmackhaftesten Nahrungsquellen für sich auswählen.
Stärken und Schwächen
Obwohl sie sehr geschickt und zuverlässig ist, wenn es um Nahrung geht, zögert sie noch, andere Fähigkeiten ernsthaft zu praktizieren. Eine dieser Fähigkeiten ist der Nestbau. Davi wurde ein paar Mal dabei beobachtet, wie sie Nester baute, ließ aber bald wieder davon ab und übte sich nicht mehr darin. Da erwischte sie wohl die pubertäre Unlust… Wenn ihr Waldschulfreund Frank oder unsere Mitarbeiter ihr den Nestbau zeigen, beobachtet Davi eher beiläufig jeden Schritt. Spannender findet sie die Blätter, die für das Nest verwendet werden sollen – und nascht davon.
![Orang-Utan-Waise Davi in der BOS Waldschule](https://www.orangutan.de/wp-content/uploads/2024/07/3_davi-7-1024x683.jpg)
Allergrößte Begeisterung zeigt Davi dafür, wenn die Babysitterinnen sich an das Verteilen der Milch machen. Dann ist Davi blitzschnell, um ganz vorne in der Schlange zu stehen. Und scheut sich auch nicht, ihren Mitschülern den einen oder anderen Schluck zu stibitzen. Typisch Teenager eben: Immer hungrig.
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