28. Oktober 2019

Klima retten? Ohne mich!

Rekord­hitze, Wald­brände, Dürre — die Erder­wär­mung ist mitt­ler­weile auch in Deutsch­land deut­lich zu spüren. Doch statt Verzicht heißt es weiter: Essen, Fliegen, Konsu­mieren als gäbe es keine Klimakrise.

Y‑Kol­lektiv- und „Rabiat“-Autor David Donschen reist in der Radio-Bremen-Repor­tage „Rabiat: Klima retten? Ohne mich!“ durch ein Land, in dem viele von Klima­schutz spre­chen, aber nur wenige ihn wirk­lich ernst angehen.

Er will heraus­finden: Schafft es die Mensch­heit noch, sich selbst zu retten? Am Flug­hafen Tegel filmt Reporter David Donschen landende Maschinen mit einer Spezi­al­ka­mera. Sie ermög­licht es, das klima­schäd­liche CO2 zu zeigen. „Oh mein Gott, das sieht ja schreck­lich aus“, kommen­tiert eine Familie die Bilder. Und trotzdem sagen sie: „Wir fliegen weiter! Da sind wir ganz egois­tisch.“ Auch der Reporter fliegt viel und gerne. Dabei hatte sich David Donschen in seiner Studi­en­zeit der grünen Sache verschrieben: Als studierter Umwelt­wis­sen­schaftler setzte er sich im Wend­land gegen den Castor­trans­port auf die Schienen und orga­ni­sierte in der grünen Hoch­schul­gruppe Aktionen gegen Wegwerf­be­cher. Doch je älter er wurde, desto mehr von seinen Idealen gingen flöten. Heute fliegt er mindes­tens einmal im Jahr mit einem Lang­stre­cken­flug durch die Welt, isst immer noch Fleisch und auch sein rest­li­cher Konsum ist nur in Maßen ressour­cen­scho­nend. Der Klima­ex­perte Seraja Bock vom Pots­damer Institut für Klima­fol­gen­for­schung rechnet den CO2-Fußab­druck von David Donschen aus — mit einem erschre­ckenden Ergebnis. Der Reporter begleitet enga­gierte Klima­ak­ti­visten, die mit Blockaden und dras­ti­schen Aktionen versu­chen, der Gesell­schaft den Spiegel vorzu­halten. Doch wie viel Wider­hall finden die effekt­ha­sche­ri­schen Proteste bei den Cruise Days in Hamburg und der Inter­na­tio­nalen Auto­mo­bil­aus­stel­lung in Frankfurt?